Ausstellung Zoogeographie
Die Sonderausstellung wurde von September 2015 bis zum 28. März 2016 gezeigt
Entstanden in Kooperation mit dem Ernst-Haeckel Haus, Dr. Andreas Christoph
ZOOGEOGRAPHIE
ZUM MEMO-SPIEL ZUR AUSSTELLUNG
Die einfachen Fragen sind oft am schwersten zu beantworten – dies gilt auch in der Biogeographie, die sich mit der historischen und aktuellen Verbreitung von Organismen beschäftigt. Museen spielen dabei nicht nur eine wichtige Rolle, um Arten und ihre Verbreitung vorzustellen wie in der neuen Zoogeographie-Ausstellung im Phyletischen Museum. In einem funktionierenden naturkundlichen Museum wird nicht nur ausgestellt, sondern auch gesammelt und geforscht. Warum ist das so wichtig? Könnte man nicht auch mit dem Material auskommen, was bereits in den Magazinen vorhanden ist und auf das Sammeln und damit zumeist verbundene Töten von Tieren zu Forschungszwecken verzichten? Die Antwort ist ein klares Nein. Im Gegenteil: Nie war es wohl so wichtig wie im Zeitalter der globalen Biodiversitäts-Krise die heute noch vorhandene Vielfalt zu dokumentieren, denn sie verschwindet in besorgniserregender Geschwindigkeit, für immer. Dabei sind es natürlich nicht die wenigen wissenschaftlichen Sammler, die Populationen oder Arten gefährden, sondern Faktoren wie Lebensraumzerstörung, Landnutzung, Klimawandel und invasive vom Menschen verschleppte Arten.
Die Ausstellung zeigt Tiere aus allen zoogeographischen Regionen der Erde. Die Arten sind nicht zufällig auf dem Globus verteilt, sondern in der wechselvollen Geschichte von verdrifteten Kontinenten, Kalt- und Warmzeiten, räumlicher Isolation und Verbindung dorthin gelangt, wo sie heute leben. Alle ausgestellten Exemplare stammen aus den Beständen des Phyletischen Museums; viele wurden für die Ausstellung eigens noch einmal präparatorisch aufgearbeitet (Bild: Pyrenäendesman). Die Ausstellung ist damit auch zugleich eine Werkschau der Präparatoren des Museums, namentlich des Chefpräparators Matthias Krüger, der seit über 30 Jahren am Museum arbeitet.
Was hätte Alexander von Humboldt zu den düsteren Aussichten biologischer Vielfalt gesagt? Er hatte noch die Möglichkeit, in nahezu unberührte Natur vorzudringen, und für sich und die Menschheit wichtige, spannende und kuriose Erkenntnisse zu gewinnen. Es ist zu hoffen, dass die Menschen am Ende doch so klug sind, sich intakte „Naturräume der Erkenntnis“ zu erhalten, denn es wäre eine arme Welt ohne sie.
A3 Poster der Ausstellung zum Herunterladen (2 MB)